Der Whippet – Ein Allrounder?
Mit der Zeit hat der Whippet eine Wandlung seines Images erlebt, weg vom Rennhund – dem “Rennpferd der kleinen Mannes”, ob historisch korrekt oder nicht – und Jagdgebrauchshund hin zum idealen (?) Arbeits-, Stadtwohnungs-, Büro- und Familienhund.
In Deutschland gibt es seit einiger Zeit den Titel “Multi Purpose Whippet” (WCD), bei der Hunde im Bereich Ausstellung, Rennen, Coursing, Begleithundprüfung, Fährtenhundprüfung, Agility, Obedience, Rettungshundearbeit und Turnierhundesport glänzen dürfen.
Tatsächlich sind viele Vertreter dieser Rasse sehr vielseitig begabt, was nicht heißt, dass jeder Whippet für jede der genannten Disziplinen gute Veranlagungen mitbringt. Erlaubt ist, was dem Hund gefällt.
Man darf nie vergessen, wie ein Windhund “tickt”!
Vorrangig sind Whippets Arbeitshunde, nämlich Hetzjäger auf Sicht mit viel taktischem Geschick, die, anders als andere Windhundrassen, durchaus Teamplayer sind und gerne mit ihrem Menschen arbeiten. Darauf kann man mit dem richtigen Händchen bauen. Der Whippet ist nämlich trotz seiner Selbständigkeit im Feld ein sehr anpassungsfähiger Hund, der sich leicht begeistern lässt.
Whippets lieben vor allem schnelle Sportarten, bei denen sie vielleicht auch noch Beute machen dürfen.
Dies kann Agility sein
- rasche Reaktion auf die Anweisungen des Partners Mensch, schnelle und enge Richtungswechsel, Trittsicherheit, Sprünge, … und am Ende das Spielzeug als Beuteersatz!
Frisbee/DiscDogging
- Begründer Alex Stein hielt Whippets und die jährlich stattfindenden “Ashley Whippet World Championships” tragen nicht umsonst diesen Namen! Geschwindigkeit, Sprungkraft, Präzision, Scheibe fangen – von Whippets für Whippets gemacht.
Flyball
- hier geht es vor allem um Speed, Speed und nochmal Speed, Präzision, Sprungkraft und am Ende gibts wieder ein Bällchen!
www.flyball.at
Laufhundesport (Bike- und Scooterjöring, Canicross, Dogtrekking)
- vor allem Sprintrennen, meine sind so heiß auf das Lauftraining wie auf Coursing!
Turnierhundesport/Breitensport
- auch beim Menschen wird eine gute Kondition vorausgesetzt, denn hier gehts wieder um Trittsicherheit und Geschwindigkeit! Auch ein Teil Unterordnung ist dabei, den jeder Whippet mit einem guten Hundeführer mit Leichtigkeit meistern kann.
Für gemütliche Clickereinheiten kann man den Whippet ebenso gewinnen, oft braucht es aber ein wenig mehr Action. Da muss das Gutti zur Belohnung schon ein wenig fliegen oder rollen und Tricks, die auf das Sehvermögen und eine schnelle Reaktion abzielen, sind besonders geeignet. So lassen sich auch Choreographien für Dogdancing erarbeiten.
Der Clicker an sich ist eine wertvolle Hilfe, egal ob beim Erlernen von Tricks oder im Alltag, Clickern ist aber keine Erziehungsmethode oder gar ein Wundermittel bei Problemverhalten. Geclickerte Hunde lernen selbständig kreative Lösungsansätze zu entwickeln und mit dem Menschen im Team zu arbeiten, sie gewinnen dadurch Selbstbewusstsein und werden geistig wirklich gefördert und gefordert.
Manche Whippets zeigen eine Vorliebe für das Apportieren oder für die Nasenarbeit, deshalb sollte man sich ruhig trauen und auch mal einen etwas unkonventionellen Weg einschlagen: Dummytraining, Fährtenarbeit, Mantrailing und ZOS (Zielobjektsuche) sind durchaus Disziplinen, in denen Whippets punkten können.
Allen Whippets gemein ist jedoch die Vorliebe für Hetzjagden – Coursing oder Windhundrennen bieten dazu die Möglichkeit.